Ob auf Lesungen oder in Briefen und E-Mails:
Ihr wollt immer viel von mir wissen.
Und das ist auch gut so!
Einige Dinge wollen sogar besonders viele Kinder von mir wissen, daher beantworte ich euch hier eure 10 meist gestellten Fragen. Foto: Stadtbibliothek Bocholt
Die Antworten dürft ihr gern für Referate und Buchvorstellungen verwenden. :)
1. Wie sind Sie auf die Idee zu den Lotta-Büchern gekommen?
2. Wie entstehen die Ideen für Ihre Geschichten?
3. Wie kommen Sie auf die Namen der Figuren?
4. Kommen in Ihren Büchern reale Figuren/Ereignisse vor?
5. Welchen Lotta-Band mögen Sie am liebsten?
6. Wie lange dauert es, ein Buch zu schreiben?
7. Macht Ihnen Schreiben Spaß?
8. Malen Sie auch die Bilder in Ihren Büchern?
9. Wann erscheint der nächste Lotta-Band und worum geht es darin?
10. Wann schreiben Sie endlich mal was über Heesters?
1. Wie sind Sie auf die Idee zu den Lotta-Büchern gekommen?
2011 sind zwei „Bendix Brodersen“-Bände von mir im Arena-Verlag erschienen. Darin geht es um einen Jungen, der auf einer Insel landet, auf der noch Dinosaurier leben.
Anschließend hat mich der Verlag gefragt, ob ich Lust hätte, auch eine Reihe mit einem Mädchen als Hauptfigur zu schreiben. Und ich hatte! Sehr schnell kam ich auf die Idee, dass es ein Comic-Tagebuch mit vielen Zeichnungen sein sollte. Davon gab es nämlich 2011 noch nicht viele, vor allem nicht mit einer weiblichen Hauptfigur.
Ich wollte ein Mädchen haben, das einigermaßen normal ist, dem aber ständig alles Mögliche passiert und das von einer Reihe ziemlich außergewöhnlicher Figuren umgeben ist. Und so wurde Lotta geboren.
2. Wie entstehen die Ideen für Ihre Geschichten?
Bei den Lotta-Büchern muss ich mittlerweile ganz schön viel überlegen, denn es gibt ja bereits 20 Bände – und Lotta (und die Leser*innen) sollen ja immer etwas Neues erleben.
Zunächst einmal brauche ich ein großes Thema wie z. B. „Klassenfahrt“, „kleiner Bruder“ oder „der Weltraum“. Dann fange ich an, mit diesem Thema zu spielen: Was kann alles passieren? Was kann alles schief gehen? Wie reagiert Lotta auf das Thema, wie Cheyenne, wie Paul, …?
Und wenn ich dann erst einmal angefangen habe zu schreiben, fallen mir auch während der Arbeit immer noch neue Kleinigkeiten ein, z. B. lustige Sätze und komische Situationen, die mich manchmal selbst zum Lachen bringen.
3. Wie kommen Sie auf die Namen der Figuren?
Das ist ganz unterschiedlich. Lotta musste Lotta heißen, weil mir schon sehr früh der Titel „Mein Lotta-Leben“ eingefallen ist. Und der funktioniert nur mit „Lotta“.
Auch der Name „Gisela Kackert“ stand sehr schnell fest. Ich wollte eine Klassenlehrerin haben, die streng und absolut humorlos ist – und die brauchte einfach einen Namen, über den sich ihre Schüler*innen lustig machen können.
Bei anderen Namen (wie etwa Cheyenne und Chanell) habe ich Vornamenslisten gegoogelt und mir zahlreiche Vornamen herausgeschrieben, bis ich mich für die beiden entschieden habe.
Lottas „Blödbrüder“ Jakob und Simon habe ich nach meinen eigenen Söhnen benannt. Als ich den ersten Band schrieb, waren meine Jungs zehn und zwölf Jahre alt und sie wollten gern, dass Lotta zwei Brüder bekommt, die so heißen wie sie selbst.
Aber es ist klar, dass meine beiden Söhne keine Blödbrüder sind, oder? 😉 Außerdem sind die beiden inzwischen 23 und 25 Jahre alt.
4. Kommen in Ihren Büchern reale Figuren/Ereignisse vor?
Nein, nicht wirklich. Fast alles ist ausgedacht. Zwar verwende ich gern Namen aus meiner Familie oder meinem Freundeskreis (so wie eben Jakob und Simon oder Lottas Nachbarin Frau Segebrecht mit ihrem Hund Polly – das ist nämlich der Nachname meiner Schwester, die eine Hündin namens Polly hatte), aber die Figuren gibt es trotzdem im echten Leben nicht.
Im dritten Lotta-Band „Hier steckt der Wurm drin“ taucht ein ausgestopftes Murmeltier namens „Billy the Biber“ auf. Dieses Murmeltier stand tatsächlich während eines Skiurlaubs meiner Kindheit in einer österreichischen Pension, und meine Schwester und ich haben es verkleidet – aber solche wahren Ereignisse sind Ausnahmen.
5. Welchen Lotta-Band mögen Sie am liebsten?
Schwer zu sagen, weil ich natürlich alle Lotta-Bücher mag. Aber tatsächlich gefallen mir die Bände am besten, in denen Lotta unterwegs ist – weil dann immer so viel passiert. Wie zum Beispiel im 6. Band „Den Letzten knutschen die Elche“, in dem Lotta mit ihrer Familie und Cheyenne unterwegs in Schweden ist.
Ich mag auch den 8. Band „Kein Drama ohne Lama“ sehr gern, weil sich die Wilden Kaninchen in dieser Klassenfahrt-Geschichte mit den verfeindeten Banden der Lämmer-Girls und der Rocker verbünden müssen, um sich gegen die fiesen Hirnis durchzusetzen.
6. Wie lange dauert es, ein Buch zu schreiben?
Das kommt auf das Buch an. Natürlich braucht man für ein Jugendbuch länger als für ein Bilderbuch.
Für ein Lotta-Buch muss ich erst einmal Ideen sammeln und ein Exposé schreiben. Das ist so etwas wie eine Inhaltsangabe, in der kurz zusammengefasst steht, was in den einzelnen Kapiteln passieren soll.
Wenn ich dann anfange zu schreiben, brauche ich ungefähr drei Wochen. Es geht relativ schnell, ein Lotta-Manuskript zu schreiben … natürlich wegen der vielen Zeichnungen. Allerdings muss ich den Text anschließend auch noch mehrmals überarbeiten, wofür ich meistens auch noch ein paar Wochen einplanen muss.
Wenn der Text dann fertig ist, ist Daniela Kohl mit dem Illustrieren dran. Und sie braucht dafür drei Monate – weil sie für jedes einzelne Lotta-Buch ungefähr 1.000 Bilder zeichnen muss!
7. Macht Ihnen Schreiben Spaß?
Ja! Ich habe mir schon als Grundschülerin Geschichten ausgedacht und sie aufgeschrieben. Ich habe Cover gebastelt und die Bilder dazu gezeichnet. Ich wollte schon immer Autorin werden und bin glücklich darüber, dass ich mein Hobby zu meinem Beruf machen konnte.
Was ich nicht so gern mag, sind z. B. die zeitintensiven Überarbeitungen meiner Geschichten und die monatliche Buchführung für die Steuer. 😉 Aber das Schreiben ist toll.
8. Malen Sie auch die Bilder in Ihren Büchern?
Nein, das machen zum Glück Illustrator*innen, die das besser können als ich, weil es ihr Beruf ist.
Die Bilder in den Lotta-Bänden zeichnet Daniela Kohl und darüber bin ich sehr glücklich, denn wir haben einen ähnlichen Humor – und sie macht das einfach großartig! Oder könnt ihr euch die Lotta-Bücher mit anderen Bildern vorstellen?
9. Wann erscheint der nächste Lotta-Band und worum geht es darin?
Der 21. Lotta-Band wird erst im Frühjahr 2025 erscheinen. Ob ich euch schon das Titeltier verraten darf? Ich mache es einfach: Es wird ein ... Axolotl!
Aber damit ihr nicht so lange warten müsst, wird vorher noch ein kleinformatiges Lotta-Buch erscheinen: Ab dem 23. September könnt ihr "Eine Schildkröte geht flöten" lesen. In dem Buch geht es um Heesters, die Schildkröte der Familie Petermann. Er ist verschwunden und Lotta hat Angst, dass eventuell ihre indische Schildkröte etwas damit zu tun haben könnte. Sie hat Heesters doch wohl nicht etwa wegbeschwört?
10. Wann schreiben Sie endlich mal was über Heesters?
Ach ja, Heesters. Da ist er ja schon wieder. Ihr fragt so häufig nach der Schildkröte der Familie Petermann. Lotta stolpert ständig über ihn und dann behauptet sie: „Über Heesters erzähle ich später was – jetzt habe ich gerade keine Zeit.“
Aber ein bisschen hat sie ja doch schon über ihr Haustier erzählt, nämlich in Band 5, „Ich glaub, meine Kröte pfeift“. Doch natürlich gibt es noch viel mehr über Heesters zu berichten, schließlich ist die Schildkröte uralt und hat in ihrem Leben schon sehr viel erlebt.
Und deswegen bekommt Heesters jetzt auch endlich sein eigenes Buch! Jawohl! Am 13. September erscheint "Eine Schildkröte geht flöten", ein Lotta-Buch im Miniformat.